Von der Kita in die Schule ist ein neuer Abschnitt, der mit vielen Herausforderungen verbunden ist. Der Schulweg wird zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Oftmals bestreiten die Kinder diesen Weg alleine und müssen sich der Gefahren bewusst sein. Deshalb müssen sich Eltern Zeit nehmen, ihre Kinder mit den Gefahren auf dem täglichen Schulweg vertraut zu machen. Üben Sie den Weg zur Schule mit ihrem Kind und bringen Sie Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen mit. Denn Straßenverkehr ist Stress, besonders für Grundschulkinder, die alles andere im Kopf haben als Autos oder Ampeln.
Kinder nehmen ihre Umwelt und damit auch den Straßenverkehr anders wahr. Der Straßenverkehr ist auf die Augenhöhe der Erwachsenen ausgerichtet. Kinder sind kleiner und haben dadurch eine ganz andere Sichtweise. Beispielsweise sind die Verkehrsschilder so hoch angebracht, dass sie für Kinder kaum bis gar nicht wahrgenommen werden. Auch Bordsteine können zu einer Hürde werden. Geräusche nehmen Kinder ebenfalls anders wahr. Sie hören Verkehrsgeräusche leiser, nehmen dadurch die Gefahrenquellen geringer wahr und können teilweise nicht rechtzeitig darauf reagieren.
Diese kindliche Wahrnehmung müssen Eltern, Großeltern und Erzieher*innen verstehen und da ansetzen, um den Kindern zu helfen und sie für den Straßenverkehr sicher zu machen.
Die Kinder überqueren häufiger als Erwachsene spontan die Straße und können ihre Geschwindigkeit verändern. Sie berücksichtigen bei der Entscheidung zum Überqueren einer Straße nicht die Geschwindigkeit der Autos (sondern nur die Größe der Lücke).
Kinder lassen sich leichter ablenken und zeigen nicht offensichtlich, in welche Richtung sie gehen oder fahren möchten (z. B. durch Handzeichen, Blickkontakt). Ebenfalls spielen sie häufiger im Verkehrsraum und lassen sich von vorauslaufenden/-fahrenden Erwachsenen beeinflussen.
Wenn ihr Kind nach der Schule nachhause kommt, fragen Sie nach Erlebnissen auf dem Schulweg. So können Sie Ratschläge geben, bei Situationen die in der Erzählung nicht so gut gelaufen sind. Wichtig dabei ist nicht zu kritisieren, denn Loben ist wirksamer.
Wenn Sie mit ihrem Kind im Straßenverkehr unterwegs sind, versuchen Sie alles so gut wie es geht zu erklären und mit dem Kind darüber zu sprechen. Wiederholungen sind gut zum Einprägen. Also lassen Sie doch mal ihr Kind in einer schwierigen Situation die Entscheidung treffen. Wenn Sie merken, dass ihr Kind traurig oder wütend ist, begleiten Sie ihr Kind zu Schule. Gefühle können das Handeln sehr beeinflussen. Vergessen Sie aber nicht, Kinder brauchen einen gesunden Freiraum. “Überbehütung” kann zu Mobilitätseinschränkungen führen. Nur wenn sie selbst erforschen, können sie Erfahrungen sammeln.
Es gibt vier Prinzipien, die Sie nutzen können, um ihr Kind für den Verkehr zu sensibilisieren:
“Elternbonus Prinzip”:
“QAIT-Prinzip":
„Gerüstbauprinzip“:
„Praxisprinzip“:
Das Energieministerium MV stellt Methoden und Spiele zum Download bereit. Diese sollen auf den Straßenverkehr vorbereiten. Tom und Jule zeigen in “Mein sicherer Weg zur Schule” die Verkehrsregeln und mögliche Gefahren die auf dem Schulweg auftreten können.
Im ADAC Schulweg-Ratgeber werden die fünf häufigsten Arten beschrieben, wie Kinder zur Schule kommen. Dazu gibt es hilfreiche Tipps: für Fußgänger, für Mitfahrer im Pkw, mit Schulbus oder öffentlichem Nahverkehr, bei schlechten Sichtverhältnissen, mit dem Fahrrad.