Das Thema Väter und Vereinbarkeit nimmt immer stärker an Bedeutung zu. Väter wollen heute längst nicht mehr nur „Ernährer“ sein. Sie wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und sich partnerschaftlich an der Familienarbeit beteiligen. Dafür sind sie auch bereit, weniger zu arbeiten. Gut ein Viertel der Väter mit Kindern unter 18 Jahren würde gerne einige Wochenstunden reduzieren; tatsächlich umsetzen können dies aber nur fünf Prozent. Dies zeigen Zahlen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Gut ein Viertel der Väter mit Kindern unter 18 Jahren würde gerne einige Wochenstunden reduzieren; tatsächlich umsetzen können dies aber nur fünf Prozent.
Die Rollenverteilung männlicher Hauptverdiener, weibliche Zuverdienerin ist immer noch der Regelfall in Deutschland. Männer mit Kind oder Kindern arbeiten laut des Mikrozensus 2017 zu 94 % in Vollzeit, Mütter nur zu 34 %. Laut dem OECD-Bericht „Dare to Share“ tragen Frauen in Deutschland europaweit am wenigsten zum Familieneinkommen bei – im Schnitt nur 22,6 % des Familienbudgets. Auch sind Kinder für Männer nur selten ein Grund, beruflich kürzer zu treten. Laut dem Mikrozensus von 2017 arbeiten Väter im Alter zwischen 18 und 64 Jahren häufiger als Männer ohne Kinder.
Im privaten Bereich und insbesondere im Erwerbsleben werden jene Männer häufig belächelt, die aus familiären Gründen beruflich kürzer treten, indem sie z. B. Arbeitszeit reduzieren oder in Elternzeit gehen. Anders als für Frauen, scheint Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben kein Thema für Männer zu sein. Engagierte Väter, pflegende Söhne, Männer im Ehrenamt oder Männer in ihrer Rolle als Partner haben nur eine geringe Lobby und werden gesellschaftlich kaum wahrgenommen.
Gleichzeitig ist mehr Zeit für die Familie der Wunsch von immer mehr erwerbstätigen Vätern, während viele Mütter sich gerne stärker beruflich engagieren wollen. Eine Mehrheit von 60 % der Paare wünscht sich eine gleichberechtigte Beziehung, in der Erwerbs- und Familienarbeit fair verteilt sind. Doch nur eine Minderheit lebt entsprechend dieser Wünsche.
Die Väter gGmbH hat aufgeführt, dass 79 % aller Väter eine gute Vereinbarkeit gelingt, wenn Vorgesetzte mit gutem Beispiel vorangehen. Aktuell fühlen sich 83 % der Väter nicht in ihrem Vatersein vom Unternehmen unterstützt.
Vielleicht sind es eher innerliche Herausforderungen. Die Männer/Väter müssen mit dem Rollenbild des Ernährers brechen, mit dem sie größtenteils noch als Männer selbst sozialisiert wurden. Sie müssen den Mut haben, neue Wege zu gehen. Aber es gibt natürlich auch äußere Faktoren. Zum Beispiel verdienen immer noch viele Männer mehr Geld als ihrer Partnerinnen und das erschwert eine gleichberechtigte Aufteilung.
Väter gewinnen jedoch auch wenn Ihnen die Vereinbarkeit gelingt. Gelungene Vereinbarkeit bedeutet Lebensqualität. Wie das Modell am Ende aussieht, entscheidet jeder selbst.
Sie suchen nach Möglichkeiten für eine bessere partnerschaftliche Aufteilung? In unserem Bundesland gibt es immer mehr Arbeitgeber*innen die erkannt haben, dass eine familienbewusste Personalpolitik ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist, um qualifizierte Mitarbeiter*innen zu gewinnen und zu binden. Fragen Sie in Ihrem Unternehmen nach konkreten Maßnahmen für Väter. Die Liste der Maßnahmen ist vielfältig und reicht von flexiblen Arbeitszeitmodellen über Sabbatical bis hin zu Führen in Teilzeit.
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