Trotz- bzw. Autonomiephase beim Kleinkind - was tun?

Die Trotzphase ist in fast jedem Land bekannt und Eltern können in verschiedenen Sprachen Lieder von den Trotzanfällen ihrer Kinder singen. Selbst Menschen, die noch keine eigenen Kinder haben, kennen diese Szenen: das schreiende Mädchen vor den Süßigkeiten im Supermarkt, der weinende Junge vor der Umkleidekabine im Schwimmbad. In der Trotzphase erwacht das ICH des Kindes und sie beginnt etwa im Alter von 18 Monaten und kann bis zum sechsten Lebensjahr andauern. Ihren Höhepunkt erleben die meisten Kinder aber zwischen dem zweiten und dem dritten Geburtstag.


Ursachen der Wutanfälle

Etwa ab dem zweiten Lebensjahr beginnen Kinder, sich selbst als eigenständige Person wahrzunehmen. Sie entdecken, dass sie Dinge beeinflussen, Entscheidungen treffen und „Nein“ sagen können. Dieser Entwicklungsschritt ist wichtig – und anstrengend. Denn das Bedürfnis nach Selbstbestimmung steht oft im Widerspruch zu den Regeln und Abläufen des Familienalltags.

Die Folge sind Wutanfälle, Diskussionen, Tränen – aber auch viel Lernpotenzial. In dieser Zeit brauchen Kinder Orientierung, aber auch Raum zum Ausprobieren. Es hilft, die Autonomiephase nicht als Provokation zu sehen, sondern als wichtigen Teil des Größerwerdens.

Erste Hilfe bei Wutanfällen

Ein Wutanfall kommt meist plötzlich – und für alle Beteiligten heftig. Kinder in der Autonomiephase sind in solchen Momenten vollständig von ihren Gefühlen eingenommen. Sprache, Ablenkung oder Vernunft erreichen sie dann kaum. In dieser Situation hilft es, ruhig zu bleiben, Sicherheit zu geben – und das Verhalten nicht persönlich zu nehmen.

Was im Akutfall helfen kann:

  • Für Sicherheit sorgen: Das Kind sollte sich in seiner Wut nicht verletzen können – zum Beispiel durch Stolpern, Werfen oder Um-sich-Schlagen.
  • Körperkontakt anbieten: Manche Kinder lassen sich durch sanftes Halten beruhigen. Das kann Sicherheit vermitteln – aber nur, wenn das Kind diese Nähe auch zulässt.
  • Nicht diskutieren: Während eines Wutanfalls ist das Kind nicht erreichbar für Erklärungen. Besser ist es, in Ruhe abzuwarten, bis es sich wieder gefangen hat.
  • Ruhig bleiben – auch wenn es schwerfällt: Laute Reaktionen oder strenge Worte verschärfen die Situation oft. Eine ruhige, stabile Haltung wirkt oft deeskalierend – auch wenn es Kraft kostet.
  • Nicht persönlich nehmen: Die Wut richtet sich meist nicht gegen die Bezugsperson, sondern gegen eine Grenze, die gerade nicht akzeptiert werden kann.
  • Wut nicht „wegtrainieren“ wollen: Starke Gefühle sind Teil der Entwicklung. Kinder dürfen wütend sein – sie brauchen dabei jedoch Orientierung: Was ist erlaubt, was nicht?
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