Säuglinge schreien zu jeder Tages- und Nachtzeit, das ist normal. Schließlich ist das ihre einzige Möglichkeit, sich bemerkbar zu machen. Doch wenn sie sich durch nichts beruhigen lassen, das Gebrüll stundenlang anhält, liegen bei frischgebackenen Eltern irgendwann die Nerven blank. Diese Kinder, die ungewöhnlich viel schreien, werden auch als „Schreibabys“ bezeichnet. Das übermäßige Schreien wird häufig „Dreimonatskolik“ genannt – ein irreführender Begriff, denn nur selten liegen tatsächlich Verdauungsstörungen vor.
Man spricht von einem Schreibaby, wenn Unruhe oder Schreien über mehr als 3 Stunden pro Tag, an mehr als 3 Tagen pro Woche, über mehr als 3 Wochen auftritt. Diese Zeitangaben sollten in der Praxis allerdings nur als grober Richtwert dienen. Solch ein übermäßiges Schreien ist gar nicht so selten, denn es wird in den ersten drei Monaten bei jedem 8. bis 10. Säugling beobachtet. Erfreulicherweise verschwindet dieses Schreien meist genauso wie es gekommen ist: Bei 2/3 der betroffenen Kinder hört es bis zum 4. Monat auf und nur bei ganz wenigen dauert es auch noch im 6. Monat an.
Früher dachte man, dass die Luft im Bauch die Ursache für das Schreien sei, weil sie Bauchschmerzen und Blähungen verursacht, und sprach deshalb auch von Dreimonatskoliken. Heute weiß man aber, dass die Luft im Bauch die Folge des Luftschluckens während des Schreiens ist. Therapien wie Entblähen, Tees etc. helfen daher nicht. Eine Bauchmassage kann lindernd wirken, da sie das Baby entspannt.
Die meisten Schreibabys sind überfordert: Ihnen fehlt noch die Fähigkeit, im richtigen Moment abzuschalten. Experten sprechen von frühkindlichen Regulationsstörungen, einer Unreife in der Selbstberuhigungsfähigkeit und der Schlaf-Wach-Regulation. Dadurch nehmen Schreibabys mehr auf, als sie verarbeiten können. Zudem haben sie eine sehr niedrige Reizschwelle – dadurch sind Schreibabys sehr sensible Geschöpfe. Dinge, die "normale Neugeborene" kalt lassen, erschrecken die kleinen Sensibelchen schon. Durch all diese Faktoren finden Schreibabys außergewöhnlich schwer in einen regelmäßigen Tages-Schlaf. Wenn sie dann übermüdet und überdreht sind, fangen sie schrill an zu schreien.
Schreibabys brauchen sehr viel Unterstützung zur Beruhigung und Regulation. Sie bedürfen eines Nachreifungsprozess. Unterstützen Sie diesen Prozess durch den richtigen Umgang mit Ihrem Kind:
Reizabschirmung: Weil Schreibabys so schnell in die Überforderung kommen, ist es wichtig, Reize für Ihr Kind zu minimieren. Muten Sie einem Schreibaby nicht auch noch viele Tapetenwechsel oder ständigen Besuch zu. Überprüfen Sie zuhause, ob bestimmte Dinge das Baby überfordern könnten. Ist Ihr Kind beim Hinlegen schon überreizt, streicheln sie ihm beim Einschlafen sanft die Äuglein, um es von weiteren Reizen abzuschirmen.
Pucken: Ein weiteres Mittel, das vielen Schreibabys hilft zur Ruhe zu kommen ist der Pucksack. Pucken ist eine uralte Wickelmethode, die Neugeborenen Bewegungsgrenzen setzt. Dem Neugeborenen vermittelt dieses Umhülltsein ein Gefühl wie zuletzt in Mamas Bauch; es fühlt sich geborgen. Oft hilft Schreibabys auch schon enges Betten – dann ist es ebenfalls eher wie im Mutterleib. Die Begrenzung unterstützt zudem eine gleichbleibende Position des Babys. Die braucht es über etwa 20 Minuten, damit das Gehirn zur Ruhe kommt.
Babytherapeuten: Gemeinsam mit Fachexpertinnen können Sie als Eltern das Verhalten ihres Babys erforschen und ihrem Baby eine Möglichkeit geben seine Belastung auszudrücken. Johanna Otte von der Babypraxis Otte aus Neustrelitz ist aktuell noch die einzige integrative Babytherapeutin in Mecklenburg. Neben individueller Beratung werden dort auch Kurse und Workshops für Eltern mit ihren Babys/Kindern angeboten (analog und digital).
Schreiambulanzen: Solche Experten-Tipps in der Realität umzusetzen, fällt den meisten Eltern jedoch mehr als schwer. Wenn ein Baby schreit, sobald man es hinlegt, nimmt jede Mama ihr Kleines wieder hoch. Der Mutterinstinkt lässt uns das nicht aushalten. Bis das Kind seinen Rhythmus gefunden und gelernt hat, sich selbst zu regulieren, brauchen Eltern deshalb Anleitung und Unterstützung! 96 % aller Mütter von Schreibabys haben ein Erschöpfungssyndrom, weil solch ein Kind eine außergewöhnliche Belastung ist. Zögern Sie nicht, Kontakt zu sogenannten Schreiambulanzen (eine Übersicht zu Schreiambulanzen in MV finden Sie in der interaktiven Karte) aufzunehmen.
Regelmäßiger Tagesrhythmus: Die konsequente Einhaltung einer Tagesstruktur mit regelmäßigen Schlafenszeiten schützt Ihr Baby vor Überreizung. Der Tag sollte nach dem Motto "Weniger ist mehr" geplant werden. In den ersten 3 Lebensmonaten sind eineinhalb Stunden Wachzeit das Maximum für ein Neugeborenes. In der Wachzeit werden Sie Ihr Baby füttern, wickeln und sich vor allem auch mit ihm liebevoll unterhalten, es massieren und streicheln, um die Bindung zu unterstützen. Wickeln, füttern und spielen soll möglichst ruhig ablaufen.
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